Methoden
So wie das Zwischenmenschliche, ist auch die Flexibilität in der Therapie von Bedeutung
Genau das zeichnet die Integrative Psychotherapie und Beratung aus: den Bedürfnissen entsprechend, wird der Therapie- bzw. Beratungsansatz flexibel an die persönliche Situation und den Fortschritt angepasst und verändert.
Der Schwerpunkt meiner Praxis, liegt in der Arbeit mit EMDR, Tiefenpsychologie sowie systemischer Teile-Arbeit (Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen, Ich-Zuständen/-Anteilen, Ego-States). Neben diesen Schwerpunkten arbeite ich zudem mit Methoden aus den folgenden Therapieansätzen…
EMDR
Was ist EMDR?
EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, ein komplexes psychotherapeutisches Verfahren, das seit Mitte der 90er Jahre überaus erfolgreich in der Trauma-Therapie eingesetzt wird. Es arbeitet mit bilateraler Stimulation, d.h. Stimulation beider Gehirnhälften, primär über Augenbewegungen, aber zunehmend auch unter Einbindung des gesamten Körpers.
Wann kommt EMDR zum Einsatz?
Normalerweise wird Erlebtes vom Gehirn verarbeitet und ad acta gelegt. Negative oder gar traumatische Erlebnisse können jedoch psychische Wunden hinterlassen. Sind diese Wunden geringfügig, kann das Gehirn sie ohne Hilfe bewältigen, so wie der Körper eine kleine Schnittwunde selbständig heilt.
Sind diese Verletzungen allerdings schwerwiegend, können sie die Selbstheilungskräfte des Gehirns überschreiten das Erlebte wird in unverarbeiteter Form (gewissermaßen in Rohdaten) im Gehirn abgelegt und durch ähnliche Situationen immer wieder unkontrolliert evoziert. Dadurch kann es zu allen denkbaren Störungen, Ängsten und Blockaden kommen: Das weitere Leben steht im Schatten des Erlebten. Hier hilft EMDR bei der Bewältigung.
Quelle: https://www.emdr-akademie.de/emdr/
Tiefenpsychologie nach C. G. Jung
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie entstand in ihren Grundzügen durch Carl Gustav Jung, vor allem aus seiner psychoanalytischen Praxis heraus, und grenzt sich von der Psychoanalyse nach Sigmund Freud ab.
Im Zentrum des tiefenpsychologischen Ansatzes geht man davon aus, dass die aktuellen psychischen Probleme eines Menschen auf unbewusste innere Vorgänge und Konflikte zurückzuführen sind.
Ein solcher „innerer Konflikt“ kann seinen Ursprung demnach z.B. in unangenehmen, negativen Erfahrungen oder Erlebnissen in der Biographie haben – vor allem in der Kindheit und Jugend. Diese können die Grundlage für Verhalten, Emotionen und Erleben im Erwachsenenalter bilden, die eine Situation/ Problem unlösbar gemacht oder eine Erkrankung initiiert haben.
Die Tiefenpsychologie ermöglicht es, den inneren Konflikt sowie Erinnerungen in das Hier und Jetzt zu übertragen, aufzuarbeiten und darauf aufbauend die Probleme in der Gegenwart zu lösen.
Grundannahmen:
Das Unbewusste: Jung sah das Unbewusste nicht nur als ein Reservoir von Erinnerungen und Erfahrungen, sondern als ein eigenständiges, aktives System, das die Bewusstseinserfahrungen prägt und beeinflusst.
Komplexe: Jung definierte Komplexe als Gruppen von Assoziationen, Gefühlen und Vorstellungen, die sich um ein bestimmtes Thema oder Symbol gruppiert haben. Diese Komplexe können bewusst oder unbewusst sein und beeinflussen das Verhalten und die Emotionen des Individuums.
Archetypen: Jung postulierte die Existenz von universellen, kollektiven Mustern oder Vorlagen (Archetypen), die in der menschlichen Psyche präsent sind und sich in Mythologie, Religion und Kultur manifestieren.
Individuation: Jung sah die Individuation als das Ziel des menschlichen Lebens, nämlich die Integration von Bewusstsein und Unbewusstem, um ein vollständiges und authentisches Selbst zu erreichen.
Eine der Aufgaben in der Therapie besteht darin, unbewusste Konflikte zunächst „bewusst“ zu machen, sie also ins achtsame Licht des Bewusstseins (der eigenen, inneren Erkenntnis) zu heben, damit ein Mensch für sich formulieren kann, wo er hin will und was seine Ziele sind.
Die tiefenpsychologische Form der Aufarbeitung greift in besonderer Weise bei Traumatisierungen und Entwicklungsstörungen. Diese wirken sich als psychische Störungen in den frühkindlichen Entwicklungsphasen eines Menschen immer besonders einschneidend aus.
Der Großteil unseres Erlebens und der innerpsychischen Prozesse ist unbewusst.
Systemische Therapie
Die Entwicklung der systemischen Therapie begann in den 50er Jahren aus der Arbeit mit Familien. Die Methode basiert auf verschiedenen Annahmen, wie z.B. der Systemtheorie und dem Konstruktivismus.
Fokus der systemischen Therapie ist die Analyse und Veränderung von Interaktionen und Beziehungen zwischen Menschen sowie deren Wechselseitigkeit und Wechselwirkungen.
Sie betrachtet Probleme nicht als Störung eines einzelnen Menschen, sondern als Folge einer Störung im sozialen Umfeld des Individuums – also des Systems.
Die Grundannahme dieser Therapieform liegt darin, dass das System, in dem das Problem auftritt, auch entscheidend für die Entstehung und Aufrechterhaltung des Problems ist.
Die Lösung und das Verständnis von Problemen liegen damit nicht allein im zu behandelnden Menschen, sondern in der Interaktion und Beziehung zwischen Menschen (systemischer Zusammenhang) – dort, wo das Problem entstanden ist.
Seit 2018 gilt die Methode als in Deutschland anerkannt und gehört zu den sogenannten Richtlinienverfahren.
Es gibt verschiedene Interventionstechniken, die in der Systemischen Therapie angewandt werden. Beispielsweise kann eine Aufstellung der Familie oder eines Systems durch Hilfsmittel, wie Figuren, Kissen, Zetteln, etc. Dynamiken in unseren Beziehungen sichtbar machen, die nicht nur unsere Verbindungen zu anderen Menschen sondern auch unser Leben unbewusst beeinflussen. Die Systemische Therapie umfasst jedoch noch mehr als die Aufstellungsarbeit. Im Zentrum steht der Dialog zwischen Klient und Therapeut, aber auch die Arbeit mit dem Genogramm ist ein Teil davon. Diese und andere Techniken unterstützen dabei, die Thematik aus metaphorischen und anderen Perspektiven betrachten zu können, um ein neues Verständnis für den Kontext zu entwickeln.
Unverarbeitete Erlebnisse, ungestillte und verdrängte Bedürfnisse sowie Gefühle und Blockaden können ihren Ausdruck finden und sich lösen.
Die Systemische Therapie kann damit neue Sichtweisen und Handlungsmöglichkeiten eröffnen und damit Wege zur Lösung von Problemen sowie Konflikten aufzeigen, dabei helfen Ressourcen zu erkennen, Antworten auf Fragen zu finden und Klarheit zu schaffen.
Gestalttherapie
Entwickelt wurde diese Therapieform in den 1940er Jahren, auf der Suche nach einer mehr ressourcen- und lösungsorientierten Herangehensweise statt des Fokus auf Krankheit und Leistung, „richtig“ oder „falsch“.
Mit „Gestalt“ ist das Wesen des Menschen, sowie dessen Selbstwerdung und Bedürfnisse gemeint.
Die Gestalttherapie basiert dabei auf einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen: einer Einheit aus Körper, Geist und Seele, eingebunden und in permanenter Wechselwirkung mit der Umwelt.
Zudem reift und wächst der Mensch, gemäß der Gestalttheorie, sein Leben lang und birgt in sich das Potenzial sowie die Motivation zur „vollkommenen Gestalt“, Gesundheit und kreativen Lösungen.
Selbstwerdung – Werde, wer du sein kannst.
Mit Hilfe der Gestalttherapie werden die Wahrnehmung und Achtsamkeit im Erleben geschult, sowie die Selbstregulation und die kreative Wachstums- und Anpassungsfähigkeit des Menschen gestärkt. Durch die Erweiterung des Bewusstseins und die Integration von Erfahrungen soll der Klient seine Fähigkeit entwickeln, sich selbst und seine Umwelt authentisch wahrzunehmen.
Leben in Zyklen
So wie das Leben aus einer Aneinanderreihung von Zyklen besteht, die wir sehr bewusst wahrnehmen, wie z.B. der Wechsel der Jahreszeiten oder von Tag und Nacht, so durchläuft auch der Mensch Zyklen.
Einzeln betrachtet, wird jeder Zyklus auch als „Gestalt“ bezeichnet.
Der Schlafzyklus beispielsweise, kann ebenfalls als Gestalt bezeichnet werden. Er beginnt i.d.R. mit dem Bedürfnis unseres Körpers nach Ruhe und Erholung, sowie dem darauf folgenden Zubettgehen. Während der Nacht durchlaufen wir die verschiedenen Schlafphasen in der unser Gehirn die Erlebnisse des Tages verarbeitet und der Körper regeneriert. Der Zyklus endet mit dem Wachwerden, nach einer erholsamen Nacht und ist damit für sich abgeschlossen. War die Nacht jedoch z.B. zu kurz oder unruhig konnte dieser Schlafenszyklus und damit die Gestalt nicht geschlossen werden. Das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung konnte nicht zufriedenstellend gestillt werden, wodurch eine „offene“ Gestalt zurück bleibt. Diese noch offene Gestalt hat Auswirkungen auf andere Aspekte des Lebens, wie etwa eine verminderte Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit, usw.
Offene Gestalten
Ungestillte Bedürfnisse, z.B. nach Sicherheit, Zuneigung, Anerkennung oder auch ungeklärte Konflikte können eine offene Gestalt hinterlassen und sich dysfunktional auf andere Lebensbereiche auswirken. Über das gesamte Leben betrachtet, können sich „offene Gestalten“ anhäufen und Einfluss auf uns ausüben. Dies trifft insbesondere auf „offene Gestalten“ aus unserer Kindheit und aus traumatischen Erfahrungen zu.
Ausgangspunkt für die Erforschung des Selbst, sind meist Fragen bzw. Probleme aus gegenwärtigen Erlebnissen.
Die vielfältigen kreativen wie auch erlebensorientierten Methodiken geben dem Unterbewusstsein Ausdrucksmöglichkeiten, wodurch Blockaden, Zusammenhänge, verdrängte Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse sichtbar und im Hier und Jetzt zugänglich werden. Durch diesen Bewusstwerdungsprozess und durch Experimentieren mit alternativen Antworten sowie Verhaltensweisen können Erlebnisse aufgearbeitet, sowie Blockaden und Störungen gelöst werden, die unsere wahre Gestalt verbergen. Dabei fördern wir die Entwicklung von Selbst-Vertrauen und Selbst-Unterstützung und können neue Lebendigkeit entdecken – die noch „offenen Gestalten“ können geschlossen werden, die Persönlichkeit kann und darf sich entfalten und integrieren. Ein Weg wieder in echten Kontakt mit uns selbst und auch mit anderen Menschen zu kommen.
Kognitive Verhaltenstherapie
Diese Therapieform ist eine der verbreitetsten in der Psychotherapie. Sie konzentriert sich auf die Veränderung von dysfunktionalen Gedankenmustern (Kognitionen), Gefühlen und Verhaltensmustern, die zu psychischen Störungen führen, und kombiniert Elemente der kognitiven Therapie und der Verhaltenstherapie.
Die KVT vertritt die Grundannahme, dass Kognitionen (Gedanken, Ein- und Vorstellungen, Erwartungen, Überzeugungen) einen entscheidenden Einfluss auf das emotionale Befinden und Verhalten haben.
Die VT (Verhaltenstherapie) fußt auf dem Behaviorismus, der besagt, dass menschliches Verhalten (engl. = behavior) erlernt ist und somit auch wieder verändert bzw. neu gelernt werden kann.
Entsprechend werden in den Therapiesitzungen gemeinsam diejenigen Kognitionen und Verhaltensweisen identifiziert und herausgearbeitet, die die aktuelle Problematik im Hier und Jetzt aufrecht erhalten oder sogar verstärken, blockierend wirken und einen Leidensdruck erzeugen.
Im weiteren Verlauf wird an einer Veränderung dieser Kognitionen und Verhaltensweisen gearbeitet. Dies geschieht durch:
– Erkenntnis von Alternativen und realistischeren Sichtweisen
– Praxis von Entspannungstechniken und Achtsamkeit
– Entwicklung von Strategien zur Problembewältigung und -lösung
– Förderung von Selbstwirksamkeit und Selbstreflexion
Die KVT ist problemorientiert und sucht nach schnell umsetzbaren Lösungen, um das Leben wieder so rasch wie möglich bewältigen zu können. Sie erfordert viel Eigeninitiative und Arbeit an den Problemen zwischen den Sitzungen.
ThetaFloating®
Die Methode wurde von Esther Kochte aus dem Ansatz des Thetahealing entwickelt und bezeichnet eine Technik, die uns über das bewusste Empfinden anhand innerer Bilder, in Kontakt mit unserem Unterbewusstsein bringt.
Während eines ThetaFloating®-Prozesses „gleiten/ schweben“ (engl. floaten) wir in einem meditativen Zustand von hoher innerer Präsenz durch ein symbolisches, bildhaftes Szenario, das unsere Konflikte widerspiegelt, ohne in die Dramaturgie der eigenen Geschichte einzusteigen. Die Betrachtung der Bilder auf der inneren, geistigen Leinwand ermöglicht es, einen anderen Blickwinkel einzunehmen, achtsam alle Empfindungen wahrzunehmen, wie auch Dynamiken aufzuzeigen. Durch bewusstes Fühlen kann die Aufmerksamkeit aus den gewohnten Gedankenschleifen befreit werden und uns wieder mit der Gegenwart verbinden.
So können festgefahrene Vorstellungen und starre Denkmuster durch eine neue, fühlbare Erfahrung achtsam und auf spielerische Art gewandelt werden – eine offene und erwartungsfreie Vorgehensweise vorausgesetzt.
Die dabei gewonnenen Einsichten und Strategien lassen sich auf das Leben übertragen und unser Bewusstsein strukturiert sich neu.
Mehr zur Methode können Sie auf der Website von Esther Kochte erfahren.